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Das
Kulturerbe von Sabah
Sabah ist für
hilfsbereite und gastfreundliche Leute bekannt. Es gibt hier nicht weniger als
32 verschiedene ethnische Gruppen, wobei jede eine eigene Sprache spricht. Dazu
kommen über 80 Dialekte und Variationen der 32 Hauptsprachen (klicken
Sie hier um das
Verzeichnis von Sprachen und ethnischen Einheiten
in Sabah zu sehen).
Die größte Gruppe ist die der Kadazandusun,
welch von dusunischer Abstammung sind. Die Bajau machen die zweitgrößte
Gruppe aus, und die Paitan die drittgrößte. Die wichtigste
"nicht-einheimische" Gruppe wird von Chinesen ausgemacht. Seit der
Gründung von Malaysien sind alle Bewohner von Sabah Malaysier und
obschon sie verschiedenster Herkunft sind, und auch verschiedenen
Glaubensrichtungen angehören leben sie alle in Harmonie zusammen. Auf
dies kann Malaysien wahrhaft stolz sein!
Die meisten der dusunischen und paitanischen Stämme gehören
heutzutage christlichen Religionen an, wobei eine Minderheit immer noch den
alten, animistischen Glauben beibehalten hat. Die Bajau,
einst seefahrende Völker sind Moslems, und die
Chinesen Buddhisten und Christen.
Die meisten Chinese leben in den Städten, wo sie ihre Geschäfte
haben aber es git auch einige chinesische Landwirte im Landesinneren, und
natürlich Plantagenbesitzer. Die
Bajau, einst Seefahrer, haben sich über die letzten vierhundert Jahre an der
Küste von Sabah niedergelassen, und die Paitan findet
man im Herzen von Sabah. Die Kadazandusun kann man in ganz Sabah anfinden.
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Kadazandusun
Die größte ethnische Gruppe von Einheimischen in Sabah ist die
der
Kadazandusun, ein Begriff der kreiert wurde um alle
Gruppen dusunischer Herkunft zu bezeichnen. Die Kadazan in dieser Gruppe sind
sehr prominent. Sie kommen aus der Gegend von
Penampang nahe Sabahs Hauptstadt Kota Kinabalu,
und aus der Gegend von
Papar. Die Kadazan waren die
ersten, die unter dem Einfluß christlicher Missionare kamen, und somit hatten
sie schon um 1850 Schulung. Mit Bildung kam ein
politisches Bewußtsein, welches die meisten anderen
Dusun erst sehr viel später entwickelten. Im Norden sind
dies die
Rungus (auf der Kudathalbinsel);
im Landesinneren sind es die Tambunan Dusun und am Fuße des
Kinabalu die Ranau und Kundasang, aber auch die Moyog und noch viele andere
Dusun. Die meisten wurden erst "entdeckt" wie die British North Borneo Chartered Company
schon gut etabliert war. Aber viele Gegenden wurden erst nach
dem zweiten Weltkrieg bekannt, und während des Holzboomes in den 70ern und 80ern
wurden die meisten Orte über Straßen zugänglich. Es ist allerdings faszinierend,
daß es sogar im Penampangbezirk, entlang der
Crocker Range Dörfer
gibt, die so weit weg und so unzugänglich sind, daß man zwei Tage durch den
Dschungel trekken muß bevor man dort ist! Die meisten dieser Dörfer wurden von
christlichen Missionaren in den 50ern besucht, und die Grundschulen die die
Missionare gründeten wurden von Malaysien übernommen und ausgebaut - also darf
man sich nicht erstaunen wenn man zwei Tage im Urwald unterwegs war und
plötzlich vor einem Schulgebäude steht!
In der Vergangenheit hatten die Dusun wenig
Kontakt mit Außenseiter und organisierten ihre Gesellschaft in Stämmen, wobei
die Familie im Zentrum stand, gefolgt vom Dorf. Hin und wieder gaben sich die
Dusun der Kopfjagd
hin, wobei es sich hierbei möglicherweise mehr um
Verteidigung und vielleicht auch um Abschreckung handelte. Generell scheinen die
Dusun die Kopfjagd nicht als Sport oder zum Beweis von Heldentaten betrieben zu
haben. Es gibt allerdings Dusunorte wo die Kopfjagd ganz sicher mehr als nur zur
Verteidigung diente...!
Heutzutage sind
die Dusun fantastiche Gastgeber, und ein Reisender kann leicht den Eindruck
kriegen, daß diese Leute nichts Besseres zu tun haben als ein Fest zu schmeißen,
daß auch noch fast die ganze Woche dauert! Während diesen Festen fließt
Reiswein
natürlich eher freizügig. Es stimmt, daß Besucher gerne mit einem Fest geehrt
werden, aber wenn die Reisenden wieder weg sind geht das Leben normal weiter:
die Dusun sind Reisbauer und haben vielleicht einige Gärten und Plantagen. Sie
sind aber auch immer noch Jäger und Sammler.
Viele Dusundörfer sind von Kautschuk-,
Bananen-, Tabak- und Kokosnußplantagen umgeben, und dieser gewerbliche Anbau
versichert ihnen ein kleines Einkommen. Wir leben in einer Zeit wo der Druck
sich in die Verbrauchergesellschaft "einzugliedern" auch für diese weit von der
"Zivilisation" entfernt lebenden Dusun immer größer wird.
Der
Tamu - der
wöchentliche Markt ist ein sehr wichtiges Ereignis für alle Stämme hier in
Sabah, nicht nur für die Dusun. Der Tamu ist mehr als nur ein
Güterumschlagsplatz, oder ein Markt wo man Gemüse und Fisch kauft. Auf dem Tamu
werden auch Neuigkeiten und Klatsch ausgetauscht, man trifft Freunde und
Bekannte und lernt neue Leute kennen. Wenn man wissen will, wo am nächsten
Wochenende eine Hochzeit gefeiert wird, dann muß man sich auf den Tamu begeben!
Das wichtigste
Fest für die Kadazandusun ist das Erntedankfest, welches hier Pesta Ka'amatan
genannt wird. Es wird jedes Jahr im Mai gefeiert, wobei der 30. und 31.
öffentliche Feiertage sind. Die Ursprünge der Zeremonien, die während der
Erntedankzeit der einst halbnomadischen Dusun gehalten werden sind tief im
mystisch Ursprung dieser Gesellschaft zu suchen - es ist
fast unglaublich, aber man kennt weder den geographischen noch den
anthropologischen oder den linguistischen Ursprung der Dusun oder der anderen
Stämme, die in Sabah leben! Es scheint nur sicher zu sein, daß die ethnischen
Einheiten von Sabah nicht die Originalbewohner dieser Gegend sind...
Wenn Sie viel Kultur erleben wollen, dann ist
Mai eine gute Zeit nach Sabah zu reisen, wobei Weihnachten und Chinesisch Neu
Jahr auch hervorragende Gelegenheiten eines Kulturaustausches bieten.
Schauen Sie auch in unsere
feature section wo wir einige
Artikel über den mystischen Ursprung der Kadazandusun haben, sowie über das
Pesta
Ka'amatan. In unserer
gallery section finden Sie
Fotos von Sabah´s ethnischen Einhieten. |
    
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Paitanische Gruppen - die
Murut
Die meisten Stämme paitanischer Abstammung leben im hügeligen
und eher unzugänglichen Hinterland von Sabah, entlang der Grenze zu Kalimantan.
Die Murut sind so ein Stamm, aber sie
teilen sich in so viele Unterstämme auf, mit unterschiedlichsten Sprachen und es
sind wahrscheinlich noch sehr viel mehr Studien erforderlich um herauszufinden,
ob die Murut nich doch vielleicht zu den Originalbewohnern von Sabah gehören,
oder ob es vielleicht die ersten Einwanderer waren.
Murut bedeutet
'Menschen, die in den Hügeln leben'
und man kann sie in Zentralsabah von der Grenze zu Kalimantan bis nach Keningau
finden, aber die Ebenen dort haben sie nie
erobert oder kultiviert. Normalerweise
findet man Murut Niederlassungen auf Hügeln, und nie weit weg von Flüssen, ihre
"Straßen". Traditionell leben die Murut in Langhäusern, wie einst auch die Dusun.
Heutzutage sind es nur noch die Rugus im Norden von Sabah, und
wie gesagt, die Murut die in Langhäusern leben.
Das Heimatland
der Murut - der älteste Urwald der Welt - wurde in den 70ern extrem stark
zerstört, und missionarische Einflüsse und Fernsehen haben neue Ideen in die
Köpfe der Murut gesetzt und ihnen diktiert, wie man ein "modernes" Leben führen
muß oder soll. Somit sind heute die meisten Murut Langhäuser eher menschenleer und
heruntergekommen, denn die meisten, speziell die jungen Leute, arbeiten in
Städten und im Holzschlag als schlechtbezahlte, ungelehrte Hiflsarbeiter. Die
stolzen, einst sehr kampffreudigen Murut Kopfjäger wurden allerdings schon unter
englischer Verwaltung gerne als Polizei eingesetzt, und in vielen Murut Familien
ist das schon eine Art Tradition geworden. Somit findet man in den malaysischen
Streitkräften heute viele Murut und sie sind gesellschaftlich nicht zu sehr
marginalisiert.
Trotz aller, und
oft dramatischer, Veränderungen in den letzten zwei Generationen der Murut
haben sie etwas ihres unglaublich lebhaften Kulturerbes erhalten und mit einem
neugefundenen Kulturbewußtsein erkennt man langsam wieder eine Murut Identität.
Wie mit den meisten Traditionen in der Welt, es muß ein Geldwert vorgewiesen
werden können um das Überleben zu sichern. Mit Tourismus, speziell Ökotourismus
welcher langsam in das Murut Heimatland vordringt haben die Einheimischen
gemerkt, daß ihre Kultur effektiv einnen Geldwert hat und es werden Maßnahmen
ergriffen, die altüberlieferten Traditionen und Zeremonien zu erhalten. Das
Murut Erntedankfast, das Pesta Kalimaran
ist jetzt auch im Tourismuskalender von Sabah und wird jedes Jahr ebenfalls im
Mai mit großem Pomp im Tenom Murut Cultural Centre
gefeiert. Die Murut haben besonders schön mit Glasperlen
bestickte Trachten, und die Männer schmücken sich zudem mit Fasan- und Hornvogel
Federn.
Die Tagol Murut,
eine der Hauptgruppen sind besonders bekannt für ihre üppigen
Zurschaustellungen von Brautpreisen. Hochzeiten sind großartige Unternehmen in
welchen ganze Dörfer teilnehmen und das Fest dauert normalerweise eine Woche.
In unseren modernen Zeiten ist ein wochenlanges Fest natürlich
auch für die Murut nicht sehr produktiv, aber dennoch spielen diese Feste eine
sehr wichtige Rolle im Leben der Murut, und gerade heutzutage können sie
mithelfen, ihr stolzes Kulturerbe zu erhalten. Wenn man also zu einer Murut
Hochzeit eingeladen ist, speziell zu einer "Tina´uh", dann sollte
man auf keinen Fall ablehnen! |
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Bajau People The Bajau were once known as the sea-gypsies, and indeed, they
used to live their entire life on boats, the Lipa-lipa. They were true nomads,
and extremely skilled in navigating the seas even though they had no compass on
their small, richly decorated boats. The Bajau only came to land to collect fire
wood, to get water, and to bury their dead. However, over the past few hundred
years some Bajau have settled on the main land, particularly along the west
coast of Sabah. And while the sea Bajau families tend to be small, the land
Bajau have enlarged their families. Even to-day, a Bajau house tends to be large
and spacious. They are still mainly fishermen, and often build their houses on
stilts into the sea or rivers, such as the Bajau of Kg Mengkabong. Having had
long contact with Chinese traders, but also with European merchants, the Bajau
have evolved particularly colourful costumes, with elaborate accessories. A
Bajau lady in her full ceremonial dress cannot but move extremely graceful! The
Bajau have been Moslems for a long time, and through intermarriage with the
ruling Bruneis the settled Bajau have adopted many of their cultural aspects in
dance and music. In Kota Belud, the Bajau are also famous for being skilled
horsemen, and for being the only ethnic entity in Sabah to have horses for that
matter. The annual Tamu Besar in Kota Belud pays particular homage to the colourful Bajau culture on the west coast of Sabah, and if you happen to be in
Sabah during that time make sure not to miss out on that opportunity!
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Bajau boy in traditional
attire
Pesta Lepa-Lepa, Semporna |
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Mehr kommt
noch... bitte schauen Sie
doch in unsere Feature Section,
einige Artikel sind auch in deutsch! |
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